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SNap! 
Vorsicht bissig!
Dabei seit: 21.09.2006
Beiträge: 943
Herkunft: Stuttgart
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| Relativbezogene Kommata wider des Geschlechts |
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Ergibt dieser Titel irgendeinen Sinn? Nein, zugegebenermaßen ist er vollkommen sinnbefreit, ich habe ihn dennoch mit Bedacht gewählt, denn er spielt auf die Themen in meiner heutigen Ausgabe aus der Serie „Orthographie, Interpunktion und Grammatik – Die deutsche Sprache“ an:
1. Der Genus der deutschen Substantive
2. Relativsätze und -pronomen: Das „das“ mit S und mehr
3. Kommata, geliebt und doch gehasst
4. Gehobene/veraltete Ausdrucksweise
1. Der Genus der deutschen Nomen wird immer und immer wieder falsch angewandt. Wer mit diesem Begriff nichts anzufangen weiß, der wird die Bedeutung in den folgenden Beispielen sicherlich erkennen:
- Die Mann ist vom Genus her „maskulinum“ (männlich)
- Der Dach ist vom Genus her „neutrum“ (sächlich)
- Das Frau ist vom Genus her „femininum“ (weiblich)
Damit hat es sich mit den Genera auch schon wieder. Wer sich unklar ist, welchen Geschlechts denn nun ein bestimmtes Substantiv ist, der sollte einfach mal kurz die „Duden-Suche“ verwenden. Das erspart einem manch peinlichen Ausrutscher wie beispielsweise „Das Epilog“.
2. Stein des Anstoßes ist eine kürzlich auf wbb-treffen.de erschienene Meldung. Nicht nur, dass der Autor dort keine Ahnung von Relativpronomen oder relativischen Bezügen hat, er kann auch nach wie vor nicht zwischen dass und das unterscheiden. Doch das war bereits Gegenstand einer anderen Folge dieser Serie. Bleiben wir also bei Relativpronomina und Relativsätzen: „bittet seine Mitglieder an einer Umfrage diesbezüglich des WBB3 teilzunehmen“. Dem geneigten Leser möge das „dies“ beim „bezüglich“ ins Auge stechen. Mir treibt es Tränen in die Augen, wobei ich mir noch nicht vollends sicher bin, ob sie vom Lachen oder vom Weinen stammen.
Um einen relativischen Bezug herstellen zu können, benötigt man auch etwas, auf das man sich beziehen kann. Doch genau dieser Bezug fehlt hier und lässt sich noch nicht einmal erahnen. Die Konsequenz, mit der der Autor das Wort „diesbezüglich“ hier allerdings einsetzt, lässt erahnen, dass er von der korrekten Anwendung noch nicht einmal ansatzweise eine Ahnung hat. Es bleibt wieder das Fazit: Wer sich mit den Themen der deutschen Sprache nicht auskennt, sollte das Schreiben von Ankündigungen o.ä. besser Leuten überlassen, die die Sprache etwas besser beherrschen.
„stellt das neue System, namens Browserthump vor“ … Auch hier setzt „das System“ eine Information voraus, die jedoch erst nachgeliefert wird. Handelt es sich nicht eher um „ein System“? Das mag reichlich kleinlich klingen, ist jedoch vom logischen Bezug her ein Unterschied wie Tag und Nacht.
3. Um den gerade zitierten Satz auch gleich nochmals aufzugreifen, hinterfragen wir Das Komma darin.
Kommata (umgangssprachlich auch oft als „Kommas“ bezeichnet) sind – korrekt gesetzt – ein Segen für jeden Leser. Sie dienen nicht nur der strukturellen Gliederung eines Satzes und fördern so die Verständlichkeit, sie können in bestimmten Zweifelsfällen auch die Intention und Aussage des Autors in eine bestimmte Richtung verdeutlichen und somit Missverständnisse vermeiden helfen.
Ein Fluch sind sie dagegen für die Schreiber, denn bei dem Wust an Kommaregeln, die es mal gab, den Regeln, die inzwischen über Bord geschmissen wurden, und den Regeln, die so genannte „Optionalregeln“ darstellen, weiß man eigentlich kaum noch, wo und wann man ein Komma setzen sollte. Aus Punkt eins leitet sich jedoch unweigerlich ab, dass man auf die korrekte Setzung der Kommata einiges an Gehirnschmalz verwenden sollte!
Um es kurz zu machen: Das Komma in dem eingangs erwähnten Beispiel ist völliger Nonsens!
4. Mir sei abschließend noch folgende provokante Aussage erlaubt: Wer mit der normalen deutschen Ausdrucksweise schon seine liebe Mühe hat, der sollte strikt davon Abstand nehmen, auch noch auf gehobene oder gar veraltete Ausdrücke zurückgreifen zu wollen. DAS kann er dann nämlich erst recht nicht. Als Paradebeispiel wollen wir einmal das unscheinbare Wörtchen „wider“ hernehmen.
Findet es doch als Synonym zu „gegen“ noch immer Verwendung in aktuell gebräuchlichen zusammengesetzten Worten wie „widersprechen“ oder „widerstehen“ noch seine Anwendung, so gilt seine alleinige Verwendung eben als Synonym inzwischen eher als gehoben, da der Gebrauch solch veralteter Ausdrucksformen inzwischen meist unüblich ist und die meisten Deutschen mit der korrekten Anwendung solcher Formen daher meist schlicht überfordert sind.
Mein gut gemeinter Rat: Lasst es sein, ihr macht euch damit nur zum Gespött, und meinem Magen tut das auch nicht gut, wenn er sich alle Nase lang mal wieder umzudrehen versucht!
Fazit: Der zwischenzeitlich erwähnte Artikel auf wbb-treffen.de (http://www.wbb-treffen.de/JGS-XA-Newslet...full.n1933.html) hat bei mir wieder einmal zu einem Schreikrampf ungeahnten Ausmaßes geführt. Nahezu jeder zweite Satz dieser „Neuigkeit“ hätte das Potenzial, in unsere Folge über „Stilblüten und hohle Phrase“ aufgenommen zu werden.
Mein Rat: Sucht euch einen ordentlichen Newsschreiber, denn das, was ihr dort abliefert, ist unter aller Sau!
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Mit "allstar"-bösen Grüßen,
SNap!
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04.03.2007 14:02 |
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QMP Night
wBB-AllStar
Dabei seit: 22.09.2006
Beiträge: 630
Herkunft: Münsingen/ Schwäbische Alb
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SNap... mit dem Wörtchen "Dies" lässt sich kein relativischer Bezug herstellen - es ist ein Demonstrativpronomen 
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Und wir schrieben das geschriebene im geschriebenen Wortsinne, damit der Angeschriebene nicht etwa glaubt, der Schreibende würde nur schreiben, weil er Spaß am Schreiben hat, sondern um ihm den geschriebenen Eindruck zu vermitteln, dass der Schreibende um des Angeschriebenen Willen schreibt und nicht etwa, weil er niemanden zum anschreiben hätte! Ist das klar?
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04.03.2007 14:10 |
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El-Fred
SuperSexyFredi!
Dabei seit: 21.09.2006
Beiträge: 712
Herkunft: Hessen - Darmstadt
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... applaus, applaus, ich habe deinen Bericht zwar gerade während eines Telefonats gelesen, aber ich denke es zeugt vom Interessantheitsgrad, wenn ich am Telefon nurnoch ein "Japp, japp" nach jedem Satz meiner Freundin entgegne und die dann irgendwann meint: "Fred? Spielst du schon wieder nebenher FIFA?" 
Ich nehme mich da natürlich auch nicht aus, Komma(s)ta zu setzen ist sicher nicht das leichteste^^. Jedoch ist das doch eher eine Frage der Lust, nicht der Intelligenz oder des Verstandes. So hoffe ich zumindest, wären doch 90 % der wBB-User sonst Vollidioten und Deppen - denn dann wäre Deutschland wohl wirklich am Ende..
Da finde ich das rumgewichse von Sagem fast noch angenehmer, der hat nämlich keinen Plan, wie man sich ausdrückt, versuchts aber auch erst garnicht ^^
@QMP: Öhm, gerade auch Demonstrativpronomen können Bezüge herstellen, das ist doch der Sinn eines Demonstrativpronomens..
Eine Jacke für 190 € [...] diese fand' ich toll!
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von El-Fred: 04.03.2007 14:26.
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04.03.2007 14:22 |
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